Bezirkskrankenhaus Hall in Tirol
Vom Spital zum Heiligen Geist zum Landeskrankenhaus Hall in Tirol
Seit Anfang 2011 verfügt Hall neben Innsbruck und der Mittelgebirgsgemeinde Natters über ein zusätzliches Tiroler Landeskrankenhaus. Das ehemalige Allgemeine öffentliche Bezirkskrankenhaus Hall in Tirol wurde gemeinsam mit dem dort ansässigen Psychiatrischen Krankenhaus in die TILAK eingegliedert, die nun gemeinsam das neue LKH Hall bilden.
Hall – eine rund achthundert Jahre lange Spitalsgeschichte
Heute verfügt das Landeskrankenhaus Hall in Tirol über circa 5.000 Betten, des Weiteren sind dort rund 1.150 Mitarbeiter in den verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens tätig. Das jetzige Landeskrankenhaus Hall, das nach einer Eingliederung in die TILAK seit 1. Jänner 2011 unter dieser Bezeichnung geführt wird, kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits in den vierziger Jahren des 14. Jahrhundert, genauer seit 1342, verfügte Hall über das „Spital zum Heiligen Geist“, das bis 1845 am Unteren Stadtplatz seine Pforten geöffnet hatte.
Im Bereich, an dem heute die Heilig-Geist-Kirche steht, wurden bis zum Umzug in ein ehemaliges Damenstift, Kranke und Gebrechliche versorgt. Bereits im Jahre 1911 erfolgte ein erneuter Wechsel des Spitalstandortes. Die Voraussetzungen dafür stelle der Kauf des sogenannten Knollanwesens in Hall in Tirol dar, das von der Stadt Hall erworben wurde. Außerdem wurde einige Jahre später ein Beschluss des Haller Bürgerausschusses verwirklicht, der den Bau eines Krankenhauses zum Inhalt hatte.
Ab 1913 wurde ein Neubau in der Milserstraße 10 in Angriff genommen, das nach seiner Fertigstellung im Jahr darauf seiner Bestimmung als städtisches „Kranken- und Versorgungshaus“ übergeben wurde und den jeweils herrschenden modernen Standards des Gesundheitswesens entsprach - und nach wie vor entspricht. Noch heute befindet sich das jetzige Landeskrankenhaus Hall an dieser Adresse.
Zeitgemäße Versorgung im Landeskrankenhaus Hall
Das Jahr 1918 bedeutete einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Haller Krankenhauses: Das Spital erhielt das Öffentlichkeitsrecht zuerkannt. Der Grund dafür war finanzieller Natur, da die Stadtgemeinde mit der Finanzierung überfordert war. Eine Auswirkung dieser Verleihung stellte der überproportional hohe Anstieg der Patientenzahlen dar. Neun Jahre später wurden am Gebäude diverse räumliche Modifizierungen durchgeführt. Eine dieser Maßnahmen betraf beispielsweise eine bauliche Erweiterung des Tiefparterres.
Hand in Hand damit ging eine - ebenfalls sprunghafte – Steigerung der Anzahl der verfügbaren Spitalsbetten. Das Haller Krankenhaus konnte somit bereits Ende der 1920er Jahre seinen Patienten 180 Betten zur Verfügung stellen. Zurückzuführen war diese Erweiterung auf die Einführung des zweiten Primats für Innere Medizin.
In den 1950er Jahren wurde der Bau des Nordtrakts in Angriff genommen, der nach seiner Fertigstellung 1959 der Öffentlichkeit übergeben wurde. Er bot Platz für zwei Operationssäle, die im Untergeschoss untergebracht wurden. Der obere Bereich wurde als Wochenstation einschließlich eines Säuglingszimmers genutzt. Im Jahre 2009 erfolgte der Abriss dieses zum Bezirkskrankenhaus Hall gehörenden Nordtrakts. An seinem Platz wurde ein modernes, zweckmäßiges Gebäude errichtet, das seit dem Jahre 2011 als Behandlungstrakt des Landeskrankenhauses Hall in Tirol genutzt wird.
Bezirkskrankenhaus Hall: Bauliche Änderungen für optimale medizinische Versorgung
Auch in den folgenden Jahren wurden die Gebäude, die zum Bezirkskrankenhaus Hall in Tirol gehörten, in baulicher Hinsicht kontinuierlich an die jeweils aktuellen Anforderungen angepasst, von denen die Entwicklung im Bereich des modernen Gesundheitswesens gekennzeichnet waren. Bauliche Großvorhaben wurden in den Jahren zwischen 1982 bis 1990 realisiert. Innerhalb dieses Zeitraums wurden sowohl der Süd- als auch der Osttrakt des Bezirkskrankenhauses Hall ausgebaut und diversen, notwendig gewordenen Adaptierungen unterzogen.
Im Laufe der Jahre wurde das Bezirkskrankenhaus Hall außerdem mit einem Landeplatz für Rettungshubschrauber ausgestattet. Der bereits erwähnte Neubau des Nordtrakts des Bezirkskrankenhauses Hall wurde schließlich 2011 beendet und stellt eine weitere bedeutende Maßnahme zur Aufrechterhaltung einer modernsten Krankenversorgung in der Salinenstadt dar. Das Jahr 2011 brachte für das Bezirkskrankenhaus Hall allerdings auch in anderer Hinsicht eine einschneidende Wende.
Landeskrankenhaus Hall: Akademisches Lehre und praktische Medizin unter einem Dach Mit 1. Jänner 2011 wurde das vormalige Bezirkskrankenhaus Hall in eine Anstalt der TILAK verwandelt und firmiert seit diesem Datum als Tiroler Landeskrankenhaus Hall. Zu diesem Zweck wurde das Bezirkskrankenhaus Hall mit dem hiesigen Psychiatrischen Krankenhaus zusammengeschlossen. Als nunmehriger Teil der Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH bietet das Landeskrankenhaus Hall eine moderne medizinische Versorgung, die in den verschiedenen Bereichen gewährleistet werden kann.
Die Patienten des Landeskrankenhauses Hall in Tirol profitieren außerdem von Synergieeffekten, die sich aus dem Vorhandensein der diversen Fachbereiche auf engem Raum ergeben. Eine allumfassende Betreuung einschließlich einer kompetenten Betreuung der Patienten kann vom früheren Bezirkskrankenhaus Hall somit gewährleistet werden. Derzeit werden pro Jahr im Landeskrankenhaus Hall circa 93.000 Patienten stationär behandelt, im ambulanten Bereich beläuft sich die jährliche Patientenzahl aktuell auf rund 147.000 behandelte bzw. versorgte Personen.
Neben der medizinischen Versorgung obliegen dem Landeskrankenhaus Hall auch die Agenden der akademischen Lehre. An der „Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik“ werden seit 2004 Studierende ausgebildet. Vor kurzem wurden auch andere wissenschaftliche Disziplinen auf das Landeskrankenhaus Hall, bzw. auf dessen Areal, aufmerksam. Anlass war der Fund eines Gräberfeldes, in dem sich die Überreste von rund 220 Menschen befanden. Es handelte sich hierbei aller Wahrscheinlichkeit nach um Personen aus Tirol und Vorarlberg, die zwischen 1942 und 1945 dem nationalsozialistischen Euthanasieprogramm zum Opfer gefallen sind.
Landeskrankenhaus Hall
Milser Straße 10
6060 Hall in Tirol
Tel.: +43 (0)50504-30
web: www.tilak.at/lkh-hall/